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Die Geschichte des Matcha Tees

06.11.16 Zoe

Leuchtend grün, gesund und momentan als Trendgetränk gefeiert: Matcha ist der Tee der Stunde! Das traditionelle japanische Getränk aus zermahlenen Grüntee-Blättern ist aber keineswegs eine neue Erfindung, sondern blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück.

Rechts ein offenes Teehaus, das Matcha serviert und links ein Händler, der das Extrakt verkauft.

Ursprünglich stammt die Teepflanze aus China, wo die Zubereitungsart des Matchas wahrscheinlich im 6. Jahrhundert entwickelt wurde. Es wurden Kriterien wie Geschmack, Geruch und Farbe zur Qualitätsbewertung ausgearbeitet.

Das Zermahlen der ganzen Blätter ist der traditionellen ostasiatischen Medizin zu verdanken, in der Heilpflanzen getrocknet und zu feinstem Pulver vermahlen werden. Dadurch werden alle wertvollen Inhaltsstoffe aufgenommen und bestmöglich verwertet. Die Medizin wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und zum Grossteil auch dort konsumiert. Der Tee nutzte den Mönchen als Wachmacher um konzentrierter und ausdauernder meditieren zu können. Daraus entwickelte sich ein erstes Teeritual der Zen- und Chan-Buddhisten.

Seine Blütezeit in China erlebte der Matcha vom 9. bis 12. Jahrhundert. Ganze Matcha-Zeremonien entstanden um den gemeinsamen Genuss des Getränkes und es wurde Obst, Gebäck und Dessert als Beilage gereicht. Der erste Kaiser der späteren Ming Dynastie verbot die Matcha-Zeremonien dann aber und orderte an, die Teeblätter direkt zum Trinken zu verwenden, da dies zeitsparender war.

Seinen Weg nach Japan fand der Matcha dank einem Mönch Namens Eisai. Dieser brachte im 12. Jahrhundert mit dem Chan-Buddhismus auch Teesamen in grösseren Mengen nach Japan. Er pflanzte im ganzen Land Teesträucher an, verfasste ein Buch über Tee und lobte ihn in höchsten Tönen.

Im Rahmen der buddhistischen Rituale wurde der Genuss des Matchas in Japan weitergepflegt, während der Tee in China in Vergessenheit geriet. Der grosse japanische Teemeister Sen no Rikyu schuf im 16. Jahrhundert die japanische Teezeremonie und verewigte die Zubereitung des Matchas in einem Gedicht.

Eine Schale Matcha in der traditionellen Zubereitung.

Bis heute erfreut sich Matcha grosser Beliebtheit in Japan. Auch in China leben die alten Matcha-Zeremonien wieder auf und Teeproduzenten interessieren sich für den Anbau dieser traditionellen Tee-Sorte. Dank der Globalisierung findet das gesunde Traditionsgetränk auch bei uns immer mehr Anklang – und das zu Recht! Wer einmal den herb-süssen Tee genossen hat, weiss die Begeisterung darum gerechtfertigt.